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MARCO „BÜXI“ BÜCHEL - ZWISCHEN GIPFELN UND SKIPISTEN

«Furchtbar – jetzt habe ich stets den fotografischen Blick, egal wo ich hingehe», lacht Marco Büxi Büchel. Der frühere Ski-Profi und heutige TV-Experte ist längst auch als Fotograf unterwegs. Autodidaktisch, leidenschaftlich, manchmal ungeduldig – und immer auf der Suche nach dem besonderen Bild. Seine Werkzeuge: die Leica Q3 und seit einem Jahr die Leica SL3.

Von der Q3 zur SL3 – zwei Kameras, zwei Welten



Von der Q3 zur SL3 – zwei Kameras, zwei Welten


Die Leica Q3 war für Marco Büchel lange die Kamera, die alles abdeckte: kompakt, intuitiv, immer griffbereit. «Die Q3 ist meine Immer-dabei-Kamera. Wenn es schnell gehen muss, ist sie unschlagbar. Ich kann sie unauffällig einsetzen, auch im Skiweltcup zwischen Fans und Offiziellen. Sie ist leicht, ich kann sie jederzeit ziehen, und schon habe ich ein Bild.» Doch mit der Zeit stiess er an Grenzen. «Im Skiweltcup bist du oft weit weg von den Athleten, Zäune und Absperrungen machen es schwer. Für Nahaufnahmen fehlt einfach der Zoom. Mit der SL3 kam für mich eine völlig neue Bildsprache ins Spiel: Plötzlich konnte ich Details isolieren, mit Brennweiten spielen, Athleten in einem Moment aus der Distanz so nah heranholen, dass man jede Emotion im Gesicht erkennt. Das hatte ich mit der Q3 nicht.»



Natürlich bedeutete die SL3 für ihn zunächst auch Überforderung. «Nach der Q3 war es, als würde ich neu fotografieren lernen: anderes Handling, schwerer Body, Wechselobjektive. Aber genau das reizt mich. Ich lerne immer noch – und merke bei jedem gelungenen Bild, dass die Arbeit es wert ist.» Heute verlässt er das Haus oft mit beiden Kameras – eine auf jeder Schulter. «Die Kombination ist perfekt: Mit der Q3 halte ich spontane Momente fest, Street-Szenen oder Porträts zwischendurch. Mit der SL3 kann ich die Schönheit der Bergwelt und die Kunst im Sport einfangen – Licht, Schatten, Strukturen. Eine völlig neue, faszinierende Welt für mich.»


Bergfotografie und Skiweltcup – zwei Heimaten


Büxi lebt auf dem Land, umgeben von Bergen – und genau da liegt seine fotografische Stärke. «Ich habe das Auge für die Landschaft. Ich kenne das Licht in den Bergen, die Stimmungen, die Umrisse. Das ist mein Zuhause.» Er weiss, wann sich die Sonne hinter einem Grat absenkt, wann die Wolken dramatisch werden, wann die Berge ihre magische Silhouette zeigen. Doch die Bergfotografie ist körperlich und mental anspruchsvoll. «Die SL3 ist schwer, und jedes Objektiv will rauf auf den Gipfel. Wenn du dann oben bist und eine Wolke zieht auf, ist das geplante Bild weg. Da stehst du, nach stundenlangem Aufstieg – und hast nichts. Aber wenn das Licht stimmt, wenn die Sonne zwischen zwei Gipfeln durchbricht, dann sage ich mir: wow, das ist geil. Da liefert die SL3 unglaubliche Bilder ab.»


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Ganz anders im Skiweltcup, wo Action und Geschwindigkeit dominieren. Auch hier sucht er nicht das klassische Rennfoto. «Mich interessiert nicht der Standard-Schuss vom Pistenrand oder inmitten von 20 anderen Fotografen, den haben alle. Ich will die Kunst im Sport fotografieren – Bewegungen, Kontraste, Schwarzweiss-Aufnahmen, Emotionen und Silhouetten.» Dabei ist es oft die Geduld, die den Unterschied macht. «Auch wenn ich grundsätzlich ungeduldig bin, In den Bergen kann ich warten, um den perfekten Augenblick zu erwischen. Im Skiweltcup habe ich diese Zeit oft nicht – da zählt der Bruchteil einer Sekunde. Genau diese Spannung zwischen Ruhe in der Bergfotografie und Tempo im Weltcup macht meine Fotografie so aufregend. Und genau deshalb brauche ich die beiden Kameras Q3 und SL3 – die perfekte Ausrüstung.»


Kameras im Gepäck – auch auf Reisen


Selbst im Urlaub ist die Fotografie immer dabei – und wird manchmal zur Geduldsprobe für seine Frau. «Sie frustriert manchmal, dass ich ohne Kamera nirgends mehr hingehen kann. Aber die schönen Bilder liebt sie dann trotzdem», erzählt er lachend. Auch auf Reisen sucht er das Spezielle. So lief er in Washington aufgrund des Jetlags im Morgengrauen allein mit beiden Kameras durch die stillen Strassen. «Die Fotografie schenkt mir diese faszinierenden Momente – man entdeckt die Welt und die Umgebung aus einem anderen Blickwinkel. Ich liebe es, dies mit meinen beiden Kameras festzuhalten.»



Ideen hat Marco Büchel viele, und manche davon könnten einmal zu einem Buch werden. «Ich denke schon länger darüber nach, zwei Fotobildbände zu machen – einer über die verborgenen Seiten des Skiweltcups, einer über die 32 Gipfel Liechtensteins über 2000 Meter. Aber ich lasse mir Zeit. Es sind Projekte, die wachsen müssen.»

Gerade die 32 Peaks faszinieren ihn: «Manche Gipfel sind leicht erreichbar, andere erfordern Klettern, Geduld und auch ein bisschen Wahnsinn.» Der Bildband zum Skiweltcup reizt ihn auf eine andere Weise: «Alle fotografieren die Rennen, die Siegerfotos, die Jubelszenen. Aber mich interessieren die Geschichten dahinter – die Gesichter im Schatten, die Hände an der Startklappe, das Warten, das Konzentrieren vor dem Lauf. Ich weiss noch nicht, wie ich mich von all den Profi-Fotografen unterscheiden kann, aber genau das macht es spannend.»


Der Weg geht weiter


Trotz wachsender Erfahrung sieht sich Marco Büchel immer noch als Lernender. «Ich bin ein Autodidakt, ich probiere, ich scheitere, ich wachse. Und das Schöne ist: Die Bilder bleiben – als Geschichten, die ich erzählen darf.»

Und die Zukunft? «Vielleicht eine M11, vielleicht sogar eine analoge Leica M6. Wer weiss? Das wäre für mich das ultimative Abenteuer – entschleunigt, reduziert, ganz anders. Aber eines ist sicher: Ohne Kamera gehe ich nicht mehr aus dem Haus.»


 
 
 

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